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Zwischen Tradition und Queerness – Filmkritik zu „Queen Tut“

Im vergangenen November nahm die JPN am 37. „Braunschweig International Film Festival“ teil. Während des Festivals hatten wir als junge Pressevertreter die Gelegenheit, zahlreiche Filme anzusehen. Dieser Film stach hervor aufgrund seiner Darstellung der persönlichen Reise eines jungen Mannes, der seine Identität in einer neuen Stadt entdeckt. Aber seht selbst:

Ein junger Mann verlässt sein Heimatland und bleibt nur mit seinem Vater zurück, nachdem seine Mutter gegangen ist. Er findet sich in einer neuen Stadt wieder, ohne zu wissen, was ihn erwartet.

In „Queen Tut“ begleitet der Zuschauer Nabil bei seiner Suche nach sich selbst. Nach seinem Umzug von Kairo nach Toronto hat er sich einigermaßen eingelebt. Seine Beziehung zu seinem Vater ist recht gut, und er besucht regelmäßig die Kirche. Doch alles ändert sich, als er Malibu trifft, eine trans Frau, die eine queere Bar führt, die kurz vor dem Aus steht. Nabil ist entschlossen, sie zu retten, und taucht ein in die faszinierende Welt von Glitzer, Pailletten und Co., wodurch er seiner verstorbenen Mutter wieder näherkommt.

Die Geschichte ist zwar spätestens nach einer halben Stunde komplett durchschaubar, da die Kirche und die queere Community wieder einmal als unvereinbar dargestellt werden und Nabils konservativer Vater das alles natürlich auch nicht toll findet. Trotzdem malt der Film ein Bild, das heutzutage selbst in der LGBTQIA* Community nicht mehr alltäglich ist. Denn in einer Zeit vor YouTube-Tutorials benötigte man eine Drag-Mutter, um Drag zu erlernen. Nabil lernt von Malibu und den anderen aus der Bar alles, was er für diese besondere Kunstform benötigt. Dabei kritisiert der Film zwar die historischen Rückblicke, verurteilt jedoch nicht die heutige digitale Welt.

Für den ein oder anderen mag die extravagante Sprache der queeren Community zwar ein bisschen nervig sein, aber für diejenigen, die gerne bei der Geburt von Queen Tut dabei sein möchten, ist dieser Film sicherlich das Richtige. Am Ende wird sich bestimmt jeder denken: Yaaas Queen, Slay!

Malte Zissel

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