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La-Ola-Welle für den Nachwuchsjournalismus: Die Junge Presse Niedersachsen hat beim Wettbewerb unzensiert wieder die besten Schüler*innenzeitungen des Landes ausgezeichnet – mit zahlreichen Partner*innen aus Medien, Politik und Gesellschaft. Foto: Finn Andorra/JPN

unzensiert-Wettbewerb: Das sind die besten Schüler*innenzeitungen in Niedersachsen

Beim Wettbewerb unzensiert hat eine Jury aus Profi- und Nachwuchsjournalist*innen wieder die besten Schüler*innenzeitungen des Landes gesucht – und bei einer festlichen Preisverleihung ausgezeichnet. Der Rückblick.

La-Ola-Welle für den Nachwuchsjournalismus: Die Junge Presse Niedersachsen hat beim Wettbewerb unzensiert wieder die besten Schüler*innenzeitungen des Landes ausgezeichnet – mit zahlreichen Partner*innen aus Medien, Politik und Gesellschaft. Foto: Finn Andorra/JPN

Die Junge Presse Niedersachsen e. V. (JPN) hat bei der Preisverleihung des Wettbewerbs „unzensiert“ zum fünften Mal die besten Schüler*innenzeitungen des Landes ausgezeichnet. Unser Jugendmedienverband überreichte mit der Dr.-Norbert-Jahn-Stiftung und zahlreichen Partner*innen aus Medien, Politik und Gesellschaft Preise für die besten digitalen und gedruckten Zeitungen in fünf Schulkategorien sowie fünf Sonderpreise.

Rund 50 Redaktionen aus ganz Niedersachsen hatten sich für den Wettbewerb unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) beworben, um die Jury aus Profi- und Nachwuchsjournalist*innen von ihrer Arbeit zu überzeugen. Redaktionen, die einen der Preise in den Hauptkategorien gewonnen haben, nehmen damit automatisch am bundesweiten Schüler*innenzeitungswettbewerb der Länder teil und können sich so vielleicht schon bald beste Schüler*innenzeitung Deutschlands nennen.

„Jede Schulzeitung ist ein Beitrag zur gelebten Demokratie“: Niedersachsens stellvertretende Ministerpräsidentin und Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Bündnis 90/Die Grünen) auf der unzensiert-Preisverleihung der Jungen Presse Niedersachsen. Foto: Finn Andorra (JPN)

Niedersachsens stellvertretende Ministerpräsidentin und Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Bündnis 90/Die Grünen) sagte auf der Preisverleihung: „Wir brauchen Schulzeitungen wie wir auch die unabhängige Presse brauchen. Als ein wesentlicher Faktor in einer Demokratie ist der freie Journalismus ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Staates. Jede Schulzeitung ist daher eine wichtige Institution und ein Beitrag zur gelebten Demokratie. Sie bietet Schülerinnen und Schülern eine Plattform zum Ausdruck ihrer Meinungen, Gedanken und Gefühle. An dieser Stelle möchte ich allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des aktuellen Wettbewerbsdurchgangs meine herzliche Gratulation aussprechen!“

HAZ-Chefredakteurin Dany Schrader: „Macht bitte weiter so!“

Die Chefredakteurin der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) und frühere Schüler*innenzeitungsreporterin Dany Schrader begrüßte die Schüler*innen im Gebäude der Madsack Mediengruppe in der Landeshauptstadt. Sie bot den Nachwuchsmedienschaffenden das journalistische Du an und hob die wichtige Arbeit der Redaktionen hervor.

„Nur wenn ihr weiter Fragen stellt und neugierig seid, haben wir weiter guten und sorgfältig gemachten Journalismus. Es ist wichtig, dass ihr das macht. Macht bitte weiter so! Denn nur eine Welt, die wir verstehen, können wir auch verändern und gestalten. Ihr tragt dazu bei“, sagte Schrader.

Dany Schrader war selbst Schüler*innenzeitungsreporterin, heute ist sie Chefredakteurin der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Auf der unzensiert-Preisverleihung der Jungen Presse Niedersachsen bietet Dany Schrader den Nachwuchsmedienschaffenden das journalistische Du an. Foto: Finn Andorra/JPN

Prominente Laudator*innen – und die Redaktionen vernetzen sich

Laudationes hielten unter anderem auch Niedersachsens Europaministerin Wiebke Osigus (SPD), der Fotografie-Professor Lars Bauernschmitt von der Hochschule Hannover und die Landesgeschäftsführerin des Deutschen Journalisten-Verbands, Christiane Eickmann.

Vor dem offiziellen Beginn der Preisverleihung vernetzten sich die jungen Medienschaffenden miteinander und ließen sich an einem großen Wühltisch von anderen Schüler*innenzeitungen inspirieren. Auf einer Kritzelwand hinterließen sie Ideen, Zeichnungen und Botschaften zur Redaktionsarbeit. Am Infotisch der JPN informierten sie sich über die vielseitigen Angebote des Jugendmedienverbands. Das Moderationsteam aus Jojo Prüß und Isabella Stechel-Marceddu begeisterte das Publikum nicht nur mit wissenswerten Fakten und spannenden Fragen an die Redaktionen und Laudator*innen, sondern auch mit zahlreichen Quizfragen und einer spektakulären La-Ola-Welle.

Rieke Duhm, Jurymitglied und im Vorstand der Jungen Presse Niedersachsen, hält ihre Laudatio für den besten Newcomer. Foto: Finn Andorra/JPN

unzensiert-Jury legt besonderen Wert auf Unabhängigkeit der Zeitungen

Die Jury hatte neben Originalität, Sprache, Stil und Zielgruppenrelevanz auch einen besonderer Fokus auf die inhaltliche Gestaltung und die Unabhängigkeit der Schüler*innenmedien gelegt.

Rieke Duhm, Jurorin aus dem JPN-Vorstand, sagte über die Wettbewerbsbeiträge: „Die diesjährigen Einreichungen haben eindrücklich gezeigt: Unser Wettbewerb trägt seinen Namen aus gutem Grund. Denn sehr guter und unzensierter Journalismus ist heutzutage wichtiger denn je. Alle großen Krisen unserer Zeit treffen und prägen besonders unsere junge Generation. Und unsere Generation möchte und muss auch zur demokratischen Lösung dieser Krisen beitragen – das geht nur mit Menschen, die genauer hinschauen, die hinterfragen und andere verlässlich informieren. Die vielfältigen Einsendungen geben uns als Jury und Verein total viel Hoffnung: Heute klappt die journalistische Arbeit nämlich im Klassenzimmer oder auf dem Pausenhof wunderbar – und morgen kann sie auch weit darüber hinaus gelingen. Übrigens nicht nur auf gedrucktem Papier, denn viele Redaktionen veröffentlichen ihre Inhalte ganz selbstverständlich zuerst digital.“

Konstantin Klenke, ehrenamtlicher Aktiver in der JPN und Mitglied der unzensiert-Jury, fügte hinzu: „Selbst große, renommierte Medien haben heute Schwierigkeiten, Nachwuchs für ihre Teams zu finden und Menschen für ihre Inhalte zu begeistern. Viele Schüler*innenzeitungen bekommen beides hin – mit kreativen, klugen und auch kritischen Inhalten. Das verdient große Anerkennung, denn Schüler*innen stehen nicht erst seit Beginn der Pandemie ohnehin unter extremem Druck. Unabhängig davon, wie erfolgreich die Redaktionen bei unserer aktuellen Wettbewerbsrunde abgeschnitten haben: Alle Schüler*innenzeitungen dürfen sehr stolz auf ihre Arbeit sein!“

Johanna Surmann (vorn) und Alexander Heuer aus dem Vorstand der Jungen Presse Niedersachsen stellen die Arbeit des Jugendmedienverbands vor. Foto: Finn Andorra/JPN

Das sind die besten Schüler*innenzeitungen Niedersachsens:

Grundschulen:

  1. Schulflieger (Grundschule im Roten Felde, Lüneburg)
  2. Rabenblatt (Grundschule Ochtersum, Hildesheim)
  3. Strompost (Grundschule Iprump-Stickgras, Delmenhorst)

Förderschulen:

  1. Newshunter (Wilhelm-Busch-Schule, Bramsche)
  2. MonteNews (Montessori-Schule, Osnabrück)
  3. Bockfeldnews (Schule im Bockfeld, Hildesheim)

Realschulen:

  1. aberhallo.news (Oberschule I, Nordenham)
  2. AberHallo (Oberschule I, Nordenham)
  3. Lise Online Unterwegs / L.O.U. (Lise-Metner-Schule, Stuhr)

Gymnasien:

  1. Kaktus (Lothar-Meyer-Gymnasium, Varel)
  2. Ellipse (Johannes-Kepler-Gymnasium, Garbsen)
  3. Die Giraffe (Gymnasium am Wall, Verden/Aller)

In den Kategorien Hauptschulen und Berufsbildende Schulen gab es keine Einreichungen.

Diese Sonderpreise hat die unzensiert-Jury vergeben:

Kritische Berichterstattung (Sonderpreis des Deutschen Journalistenverbands e. V.):

Emmeli Schlotter (Redaktion mchlsn, Michelsen-Schule, Hildesheim)

Mein Europa – Prima Klima! (Sonderpreis des Niedersächsischen Europaministeriums):

Jana Wischenkewitz, Redaktion Irregulär (Kooperative Gesamtschule Rastede)

Zukunft gestalten in Krisenzeiten (Sonderpreis der Landeszentrale für politische Bildung):

Niklas Steenken, Redaktion Magnus, Albertus-Magnus-Gymnasium, Friesoythe

Bestes Foto – Beste Bildstrecke – Bester Filmbeitrag (Sonderpreis des Studiengangs Visual Journalism and Documentary Photography der Hochschule Hannover):

Redaktion Marienkäfer (Grundschule Marienwerder, Hannover)

Newcomer (Sonderpreis der Jungen Presse Niedersachsen e. V.):

Redaktion mchlsn (Michelsen-Schule, Hildesheim)

Tolle Sach- und Sonderpreise – nächste Runde startet bereits im Dezember

Die Dr.-Norbert-Jahn-Stiftung hat für alle Kategorien Preisgelder in Höhe von insgesamt 4.000 Euro vergeben. Außerdem erhielten die Redaktionen zahlreiche Sachpreise wie eine Reise nach Brüssel, ein Premium-Teilnahmepaket für das Jugendmediencamp Nordwest und Feedback-Gespräche mit professionellen Medienschaffenden. Partner*innen des unzensiert-Wettbewerbs sind das Niedersächsische Kultusministerium und das Niedersächsische Europaministerium, der Deutsche Journalisten-Verband (Landesverband Niedersachsen), die Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung, die Hochschule Hannover, der Norddeutsche Rundfunk (NDR), die großen niedersächsischen Verlage NOZ Medien und die NWZ Mediengruppe sowie der Madsack Medien Campus.

Die nächste Runde des Wettbewerbs startet bereits im September dieses Jahres. Interessierte Schüler*innenmedien können sich dann bis zum Jahresende auf der Website unzensiert-wettbewerb.de anmelden.

Konstantin Klenke

Konstantin Klenke studiert Politikwissenschaft in Hannover und arbeitet als freier Journalist für die Hannoversche Allgemeine Zeitung und den Evangelischen Pressedienst. Dass er nie der Redaktion einer Schüler*innenzeitung angehört hat, bedauert er heute sehr – umso mehr geht im das Herz auf, wenn er als unzensiert-Jurymitglied in den Zeitungen herumblättert und -scrollt.

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