Man kennt ihn vor allem als Moderator des ARD-Wirtschaftsmagazins „Plusminus“ und der Sendung „Börse vor Acht“: Markus Gürne ist Journalist und Fernsehmoderator. Wir treffen ihn in der Frankfurter Börse. In seinem hellblauen Hemd wirkt er locker und macht einen aufgeschlossenen, sympathischen und trotzdem professionellen Eindruck. Er nimmt sich viel Zeit, um uns einen Einblick in die Welt der Börse zu ermöglichen und alle unsere Fragen zu beantworten.
Gürnes Anfänge als Journalist
Gürne wurde 1970 in Stuttgart geboren und sammelte bereits mit 17 Jahren beim Radio erste Medien-Erfahrungen. Nachdem er in Tübingen Rechtswissenschaften und allgemeine Rhetorik studiert hatte, baute er 2002 für den Südwestrundfunk die Börsen-Berichterstattung auf und machte eine Ausbildung zum Krisen- und Kriegsreporter. Ein Jahr später ging er als ARD-Auslandskorrespondent nach Kairo und anschließend als Sonderkorrespondent in den Irak. Er beschreibt diese Zeit als prägende Erfahrung, da er dort miterleben musste, wie Menschen alles verlieren. Das sei auch einer der Gründe, warum er die Wirtschaftskrise 2008 weniger dramatisch betrachtet: Für ihn bedeute eine echte Krise, dass Menschen keine vernünftigen Lebensverhältnisse mehr haben und Angst um ihr Leben haben müssen, sobald sie auf die Straße gehen.
Wirtschaftsthemen verständlich erklären
Im Anschluss an diese Zeit leitete er für drei Jahre die Tagesschau-Redaktion beim Hessischen Rundfunk und übernahm schließlich 2012 die Leitung der ARD-Börsenredaktion. Damals hatte die Sendung eine Zuschauendenquote von nur 4,8 Prozent. Um mehr Menschen anzusprechen, stellte Gürne das Konzept um und begann, die trockene Berichterstattung aus der Börse durch verständlich erklärte Wirtschaftsthemen im Kontext von Politik und Finanzen zu ersetzen. Heutzutage hat die Sendung eine Quote von knapp sieben Prozent und erreicht an guten Tagen fünf Millionen Menschen, darunter viele, die keine Expert*innen in diesem Bereich sind. Gürne ist stolz darauf, dass die Sendung so zur „erfolgreichsten deutschen Wirtschaftssendung“ im Fernsehen geworden sei.
Zielscheibe der Kritik
Doch durch die Fernsehpräsenz wird er auch zur Zielscheibe für Kritik. Auf Hass-E-Mails antwortet er dabei gerne sehr offensiv und provokant mit einem Anruf, wenn die Leute „so dumm seien“ eine Telefonnummer anzugeben, fügt er lachend hinzu.
Zum Schluss gibt er uns noch den Rat, möglichst frühzeitig den Umgang mit Geld zu lernen und es sinnvoll zu investieren, da wir noch sehr viel Zeit hätten, um es zu vermehren.
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