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Die Mülldeponie – Ein dreckiger Ort oder unsere Zukunft?

Die Sonne scheint, Krähenschwärme fliegen und die Luft ist frisch. Aber wir stehen auf Müll. Auf einem riesigen Müllberg.

Das ist der Monte Müllo, die größte Erhebung Hannovers. Er ist 122 Meter hoch und war von den 50er bis in die 80er Jahre in Benutzung. Vom Berg aus hat man einen guten Blick auf das Gelände, das aus vielen Gebäuden und Anlagen besteht. Zum Beispiel aus dem Kompostlager, wo Bio- und Pflanzenmüll eingelagert und nach einem halben Jahr von größeren Firmen und Haushalten als Kompost wieder abgeholt wird. Nach der Bearbeitung kann man ihn als Dünger verwenden. In die biologische Restabfallverarbeitung dürfen wir leider nicht rein gehen, da der Staub in der Luft den Bronchien schadet und es darin zu sehr stinkt. „Ich bin deswegen abends immer sehr einsam“, sagt ein Mitarbeiter lachend. Der Müll wird mit Infrarotstrahlen, Magneten und mehr sortiert.

Ein Himalaya aus Abfall

Der Monte Müllo besteht aus acht Schichten und fasst 500.000 m³ Material. Ganz oben befindet sich eine einen Meter dicke Schicht Mutterboden, die mit Gras bewachsen ist. Dann eine Schicht Kies, die von zwei Schichten Vlies ummantelt ist und zur Ableitung des Wassers vom Berg dient. Das Gas wird mithilfe von Drainageröhren dem Blockheizkraftwerk zugeführt. Die letzte Schicht besteht aus Boden, Bauschutt und Schlacke.

Thomas Schwarz, der Verbandsgeschäftsführer erzählt uns, dass eine Person im Jahr durchschnittlich 170 kg Haushaltsmüll und 38 kg Plastikmüll produziert. Schwarz warnt, dass wir unseren Ressourcenverbrauch überdenken müssen, weil es sonst im Meer bald genauso viel Plastik gäbe, wie Fische. Dabei müssten wir nicht nur darauf achten, wie viel wir in den Müll werfen, sondern auch was in welchen Müll.

Die Legende der umweltfreundlichen Müllsäcke

Kompostierbare Müllsäcke zum Beispiel seien nicht umweltfreundlich, weil sie nicht abgebaut würden, sondern nur in eine Vorstufe von Microplastik zerfielen. Schwarz zeigt uns einen halben Feuerlöscher, der im Müll gefunden wurde, sowie einen Bohrkopf. Durch solche Fremdkörper können nicht nur die Maschinen beschädigt werden, sondern sie stellen auch eine große Gefahr für MitarbeiterInnen dar. Manche Fakten finden wir erschreckend, manche faszinieren uns.

Wir nehmen von diesem Tag mit, dass die Mülldeponie deutlich sauberer ist, als wir es uns vorgestellt haben und es nicht überall nach Müll riecht. Die Arbeit mit Müll ist nichts Abwertendes, sondern eine sehr wichtige Aufgabe.

Charlotte Hellwig, Clara Zetzener und Jana Engel

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